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Flow
Raum für Kunst, Aachen

21.01. – 01.03.2003

Einführung: Sabine Müller

Unterwegs bleiben.
Zwischen Zufall und Vielfalt.
Dazwischen sein, nicht festgelegt.
Heiteres Schweben.

flow
Eine Mischung aus Anstrengung und spielerischer Leichtigkeit,
hoher Konzentration und Selbstvergessenheit.
Verlust des Zeitgefühls, fokussierte Aufmerksamkeit
und das Abgeschirmtsein von Ablenkungen.
Trotz hoher Anforderungen “fließen Handlungen und Gedanken”
– sie laufen mühelos ab und ihre einzelnen Elemente fügen sich
wie von selbst ineinander.

“optimal experience”

Mina Bellack

A4, 2002

BODDEN, 2002

Die Foto-Objekte könnte man als „materialisierte Gucklöcher“ bezeichnen. Fotografiert und auf Scheiben aus MDF aufgezogen, wirken die runden Ausschnitte ausgesprochen zweigeteilt. Während der gleichmässig flache, von jeder Raumsuggestion freie, rahmende Farbton stets eine stark „diesseitige“ Präsenz innehat, scheint das von ihm eingefasste Motiv im Sinne eines klassischen Tafelbildes ein Fenster in eine andere Welt zu öffnen, die sich eindeutig außerhalb des Hier und Jetzt befindet.

 

FLOW, 2005

Manchmal ist der fotografierte „Weltausschnitt“ undeutlich und verschwommen, fast kaum zu erkennen. Tatsächlich steht immer etwas zwischen dem Beobachter und seinem Objekt, eine Art durchsichtiges Medium, das die Sicht gleichwohl manipuliert. Bei klarer Luft zeichnen sich die Dinge gestochen scharf gegen den blauen Himmel ab, wirken aber ebenso unwirklich, wie wenn, unter Wasser oder durch die Gucklöcher der Fensterinstallation hindurch aufgenommen, sich stärkere Deformationen einstellen. Momentaufnahmen, denen der Reiz des Verbotenen durch die Art ihrer Präsentation anhaftet. Was zeigen die Aufnahmen wirklich? Ein Autobahnkreuz, Wasserpflanzen, Fähnchen im Wind…

Die Dinge sind neutraler geworden, sie strahlen eine andere Emotionalität aus als die frühen Foto-Objekte Uta Webers, die traurige Straßenecke am Hinterausgang eines Kaufhauses oder die einsame Satellitenschüssel auf dem Hausdach. Aber es sind immer noch Dinge, die uns sehr vertraut sein müssten, und die hier, wie durchs Schlüsselloch fokussiert und von ihrem Umfeld abgeschottet, zum Bild geadelt werden. Sie verteilen sich wie Spots über die Wände – blinzelnde Bullaugen, die den Sehradius einschränken, flüchtige Bilder von der Welt da draußen beim Abtauchen in die Tiefe oder – warum nicht – in die Unendlichkeit des Alls.

Sabine Müller

TEPPICH, 2002

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