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Hotpink
Raum für Kunst, Aachen

21.01. – 01.03.2003

Uta Webers Kunstform bedient sich der Werbeästhetik, ihrer appetitanregenden, suggestiven Farbigkeit, ihrer einfachen Formensprache, ihrer schmeichelnden Materialität. Nur geschieht hier erst einmal etwas, das man als Umkehrung der herkömmlichen Werbestrategie bezeichnen könnte: Aufmerksamkeit wird erregt gerade dadurch, dass die offene Einsicht erschwert wird. Inmitten der – wenn man so will – fast schon penetranten, allgegenwärtigen Zurschaustellung des Angebots liegt gerade in der Verhüllung die Verlockung, die Neugier weckt. Und hat man den Weg hier herein gefunden, erlebt man in der Tat eine Überraschung. Der Schritt gerät ins Stocken, das einstudierte Tempo wird abgebremst. Plötzlich scheint man in eine andere Dimension eingetaucht, befindet sich in einem Farbraum, der einen freundlich empfängt und mit Geborgenheit umhüllt. Man ist angekommen. Hier herrscht ein anderes Zeitgefühl als draußen. Das gesamte körperliche Befinden verändert sich. Man kommt zur Ruhe.

HOT PINK, 2003

In der Tat strahlt der mit Folie kaschierte Raumkörper schon von außen eine eigentümliche Ruhe, Konzentration und Schwerelosigkeit aus. Doch da gibt es diese runden Öffnungen. Sie ermöglichen einen Austausch von außen und innen, eine behutsame, leise, zentrierte Bewegung zwischen den Sphären. Im schönen Spiel des einfallenden Lichts zeigt sich dieser Transfer am sinnfälligsten. Die Wahrnehmung der „anderen Seite“ wird durch die Folie nicht etwa ausgeschlossen, sondern gefiltert und auf runde Ausschnitte beschränkt. Das, was man jetzt noch sehen kann, erscheint herausgehoben, exponiert und einer besonderen Beachtung wert.

Ausschnitt der Eröffnungsrede von Sabine Müller, 19.06.2003

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