Blob
UTA WEBER – BLOB
Die Kunstwerke mit dem Titel „BLOB“ von Uta Weber setzten sich mit der Dualität von Schönheit und Bedrohung auseinander, die in der Natur und in der menschlichen Schöpfung gleichermaßen zu finden ist. Die Verwendung von eingefärbtem Epoxydharz als Material verleiht den Skulpturen eine glänzende, fast übernatürliche Oberfläche, die sowohl an künstliche Produkte als auch an organische Formen erinnert.
Die mehrteiligen, runden Formen, die zu einem amorphen Gebilde zusammenwachsen, schaffen eine Assoziation zu toxischem Schaum oder kosmetischen Produkten wie Shampoo. Hier wird die Verbindung zur modernen Schönheitskultur deutlich, die oft mit der Idee von Reinheit und Anziehungskraft verknüpft ist. Gleichzeitig evoziert das Werk jedoch auch die Schönheit von Korallen und anderen ersten primitiven Lebensformen, die organisch gewachsen sind und in ihrer Struktur komplexe, biomorphe Formen annehmen.
Diese Ambivalenz zwischen dem Künstlichen und dem Organischen, zwischen dem Ästhetischen und dem Gefährlichen, lädt den Betrachter dazu ein, über die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Natur nachzudenken. Die glänzenden Oberflächen und die ansprechenden Farben können einerseits als verführerisch und anziehend wahrgenommen werden, während sie andererseits auch eine subtile Warnung vor der Zerstörung unserer Umwelt und der Gefahren von synthetischen Materialien darstellen.
Der Titel „BLOB“ selbst ist vielschichtig und regt zur Reflexion an. Zunächst verweist er auf die amorphen, blobartigen Formen des Kunstwerks, die an lebende Organismen erinnern. Darüber hinaus versteht man unter einem „Blob“ im digitalen Kontext ein Datenobjekt oder eine unstrukturierte Ansammlung von Informationen, die in der Informatik verwendet werden. Dieser Zusammenhang wirft Überlegungen auf zur Speicherung, Strukturierung und Interpretation von Daten und Informationen und es stellt sich die Frage ob künstliche Gebilde ein Eigenleben entwickeln können.