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NATURE – ATTITUDE
Samuelis Baumgarte Galerie, Bielefeld

08.03. – 31.05.2008

aspekte internationaler fotografie und malerei 

Die Samuelis Baumgarte Galerie in Bielefeld präsentiert vom 08.03. – 31.05.2008 die Ausstellung nature : attitude – Aspekte internationaler Fotografie und Malerei‹.
Mit über 40 Arbeiten international etablierter und junger Künstler zum Thema Natur setzt die Galerie erneut Maßstäbe und bietet einen repräsentativen, internationalen Querschnitt des Spannungsfeldes zwischen klassischer Moderne und Gegenwartspositionen in der Naturdarstellung.
Die Abbildung der Natur und des darin lebenden Menschen hat in der bildenden Kunst zu allen Zeiten einen hohen Stellenwert eingenommen. Stilleben und Landschaftsmalerei sind Genres innerhalb der Kunstgeschichte, die eine unüberschaubare Vielfalt an Ausdrucks- und Darstellungsformen zeigen.
Die Ausstellung lässt bekannte Werke von Klassikern der Moderne, wie Max Ernst, Emil Nolde, Christian Rohlfs und Fernando Botero, mit künstlerischen Positionen der Gegenwart in Dialog treten. Gezeigt werden wichtige internationale zeitgenössische sowie junge Positionen, wie zum Beispiel Chiara Albertoni, Amador, Jakob Bartnik, Wolfgang Ellenrieder, Lucy Feller, Vittorio Gui, Tom Hackney, Jay Mark Johnson, Gudrun Kemsa, Rolf Kuhlmann, Marie-Jo Lafontaine, Gerhard Mantz, Wladimir Moszowski, Hans Vandekerckhove, Maarten Vanvolsem, Martin Wolf Wagner, Mary Joan Waid und Uta Weber. 

Die Arbeiten sind zwar in ihrer Ausdrucksform und Materialität völlig unterschiedlich, haben dennoch eins gemein: Das Thema Natur und den sich darin bewegenden Menschen. Dieses zu allen Zeiten spannungsreiche Verhältnis – der Mensch als Zerstörer, Erneuerer und Bewahrer seiner Umwelt – wird variantenreich beleuchtet.

BUBBLE 0787, 2006

BUBBLE 0825, 2006

Objekt Bubble von Uta Weber

BUBBLE 0830, 2006

BUBBLES von Uta Weber

Die kurze Lebensdauer verbunden mit einer höchst sensiblen Oberfläche, die bei der kleinsten Berührung platzt, haben Seifenblasen zu einer idealen Metapher für das Ephemere und Vergängliche werden lassen. Die Formel vom „Zerplatzen wie eine Seifenblase“, die wir auf Traum und Illusion beziehen, ist fester Bestandteil der Alltagssprache. Umso erstaunlicher ist es, dass gerade in den 1960er-Jahren, inmitten des Kalten Krieges und am Höhepunkt des atomaren Wettrüstens, Konzepte mit biomorphen oder organischen Formen, die an überdimensionale Seifenblasen erinnern, vielfach Verwendung fanden. Pneumatische Bauten und Kapseln waren in fast jeder Großstadt gegenwärtig. Im Rückblick erscheint es, als hätten sie in einer durch die Spannung zweier Weltmächte und kriegerischer Konflikte geprägten Gesellschaft die Vision einer besseren Zukunft repräsentiert: formbar, mobil, leicht und frei von Autoritäten. Und, höchst fragil.

Uta Webers Fotografien durch Seifenblasen auf unberührte Landschaften teilen diese Vision einer anderen, einer besseren Zukunft. Für einen kurzen Moment ist eine paradiesische Umwelt in einer schimmernden Membran aus Farbe und Licht behutsam eingeschlossen, um kurz darauf umso unerbittlicher zu zerplatzen.

Webers Arbeiten sind Sinnbilder für die Fragilität der Hoffnung, die Vergänglichkeit der Schönheit und die Vision einer besseren Gesellschaft, und zugleich der künstlerische Versuch, der Kurzlebigkeit entgegenzuwirken und jenen flüchtigen Moment dauerhaft festzuhalten.

Roman Grabner

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